Schnutzclub-Jubiläumsreise 2014

Reisebericht von Ueli Moser

Am frühen Nachmittag vom 8. November 2014 versammelten wir uns am Bahnhof in Thun. Wir, die sich zur Reise angemeldet hatten, waren in bester Reisestimmung und freuten uns auf die bevorstehende Bahnfahrt nach Leuk und anschliessender Postautofahrt nach Leukerbad. Leider meldete sich in letzter Minute wegen starken Rückenschmerzen Ueli Mühlematter noch ab. Also waren es noch 11 „Schnüzler“ welche unsere Reisemitorganisator und Fahrplankenner Fritz Brunner zu hüten hatte. Die beiden Frauen im Club reisten separat im privaten Auto nach, um bei der angesagten HV dabei zu sein.

Pünktlich fuhr der erwartete Zug ein und wir konnten unsere reservierten Plätze einnehmen. Kaum sassen wir im Abteil bewegte sich die Komposition ganz langsam und wurde immer schneller, so, dass die gleisnahen Objekte nur so vorbeihuschten, denn draussen herrschte „Kaiserwetter“! Nach kurzer Zeit erreichten wir Spiez, das Schaltzentrum der BLS. Siehe da, es funktionierte, trotz Streik der Lokführer der DB. Schon ging es weiter ins Kandertal, gegen Frutigen und hinein in den NEAT-Tunnel, mit Höchstgeschwindigkeit bis ans andere Ende im Rhônetal nach Visp. Dort brauchten wir eine kleine Verschnaufpause von etwa 30 Minuten in einer BAR. Dann hiess es Gleis 4, Lausanne-Genf mit Halt in Leuk. Vor lauter Palavern verpassten wir das Aussteigen nur wegen der Aufmerksamkeit von Hans Bähler nicht, der arglos sagte „hier steht schon ein Postauto mit Ziel Leukerbad“. Das schreckte uns auf und wir verliessen unser Abteil fluchtartig! Fritz meinte lakonisch „ich dachte wir wären erst in Turtmann“!?! Von nun an machten die wildesten Spekulationen ihre Runden. Vom Bus-Chauffeur freundlich begrüsst, mussten wir uns nun an engere Sitzverhältnisse gewöhnen. Dann gings los, der erste Kreisel, der zweite Kreisel und weiter auf der kurvenreichen Strasse hinauf bis ins 1411 m.ü.M. gelegene Leukerbad. Siehe da, die verfügen über einen gedeckten Busbahnhof, keine Passkontrolle und auf dem Terminalplatz war alles leer. Dies erstaunte uns, Leukerbad ohne Leute, sprich Gäste.

Nach kurzem Zögern bewegten wir uns nach links, in der Hoffnung unser Hotel zu finden, was auch wirklich eintraf. Eine sehr freundliche junge Frau vom „Grichting und Badnerhof“ erklärte uns die Situation und die speziellen Räumlichkeiten des Hotels, begleitet mit einem Lächeln, in Walliserdiitsch. Der Zimmerbezug war kurz und bündig, Apéro- und Essenszeit bekannt, also ab auf Erkundungstour. Um halb Sieben war die HV angesagt, aber unsere Mädels kurvten noch immer im Auto den Berg hinauf oder im Dorf umher. Plötzlich hielt ein Subaru mit Bernerschildern neben uns auf der Strasse. Erleichtert und freudestrahlend begrüssten uns Martina und Katja, sie hatten uns nun gefunden. Jetzt schnell das Auto ausladen, Zimmerbeziehen und das Auto ins Parkhaus fahren. Um 18:50 konnten wir nun mit der HV beginnen und die Traktandenliste abarbeiten. Das dauerte etwa eine Stunde, weil es ja eine Jubiläums-HV war. Nun begann der festliche Teil des Abends. Das Essen wurde serviert, Gang für Gang bis und mit Dessert, im gesamten  6x und dazu den passenden Wein! Zwischen den Gängen versuchten wir zu schnuzen, hörten aber wegen den Platzverhältnissen bis nach dem Essen wieder auf.

Unser Schnuzpräsident läutete die längst ersehnte Rangverkündigung mit dem Anklopfen ans Weinglas ein. Der Pokal ging zum x-ten Mal an Fritz Kissling und der Schnuzbecher an Werner Krebs. Mit dem Freibier, gespendet vom Haus, kam das Sandmännchen und wir verliessen dankend unser Sääli in Richtung Nachtlager.

Sonntagmorgen 9. November gegen 09:00 Uhr war unser Sääli noch leer. Einige versuchten die Müdigkeit mit dem Gang ins Bad zu vertreiben, andere begnügten sich mit der Dusche im Zimmer. Schliesslich waren wieder alle am Tisch und konnten nach Herzenslust Rührei und Spiegelei mit Speck bestellen. Nach dem Morgenessen bemerkte man wieder eine gewisse Unruhe. Zimmerabgabe, Morgenspaziergang durchs Dorf mit Einkehr und schnuzen stand auf dem Programm, bis wir wieder den Autobus von innen kennenlernen mussten. Freundlicherweise anerbot sich Martina, all unsere Effekten im Auto mit nach Spiez zu nehmen, wo wir uns später zum Zvieri treffen würden.

Mit der Busfahrt begann unsere Heimreise. Fritz Brunner orientierte uns, dass die Zeiten beim Umsteigen nur noch wenige Minuten betragen werden, was uns sehr entgegen kommen wird. So fuhren wir mit dem Zug von Leuk bis Brig und von dort über die Südrampe nach Spiez. Dort angekommen begaben wir uns ins Bahnhofbuffet, wo die zwei Jodlerinnen schon warteten, weil noch das gemeinsame Zvieri auf dem Programm stand. Jeder konnte wählen was er noch essen möchte, um nicht mit leerem Magen zu Hause den Kühlschrank ausräumen zu müssen. Den vorgesehenen Zug nach Thun verpassten wir prompt wegen Zahlungsstau und nicht leeren Gläsern. Schliesslich erreichten wir mit dem nächsten Zug doch noch wohlbehalten die heimischen Gefilde. Zufrieden mit dem Erlebten verabschiedeten wir uns gegenseitig, worauf die Meisten in der Dämmerung ihren Bus zu erreichen versuchten.

 

11.11.2014, Ueli Moser